Vergil und die westliche Überlieferung
DOI:
https://doi.org/10.4312/an.38.1-2.129-138Keywords:
VergilAbstract
Der Artikel befasst sich mit dem Stellenwert der Vergilschen Dichtung in der westlichen Überlieferung. Vergilbezieht sich in der berühmten Vierten Ekloge auf den Mythos vom goldenen Geschlecht, der in der Dichtung erstmals bei Hesiod bezeugt wird. Als erster in der griechisch-römischen Überlieferung dichtet er über Rückkehr des Goldenen Zeitalters, die er zugleich mit der Geburt und Wachstum des Göttlichen Knaben bzw. des kindlichen Erlösers vorhersagt. Sein Dichten erhält damit eine messianisch-eschatologische Dimension, wodurch es sich von der griechisch-römischen hin zur jüdischen Überlieferung bewegt. Es ist jedoch Vergil selbst, der die messianisch-eschatologische Kunde seines Frühwerkes säkularisiert. Im sechsten Gesang der Aeneis erkennt er nämlich nachträglich im Göttlichen Knaben den Kaiser Augustus und trägt so im Rahmen der römischen Aneignung des trojanischen Erbes maßgebend zu der Übersiedlung der Macht bzw. des Imperiums von Osten nach Westen bei.Downloads
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1. 12. 2005
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How to Cite
Snoj, V. (2005). Vergil und die westliche Überlieferung. Acta Neophilologica, 38(1-2), 129-138. https://doi.org/10.4312/an.38.1-2.129-138