Sprache, Text und Textsorten: zur Problematik von Texttypologie
DOI:
https://doi.org/10.4312/linguistica.35.1.53-79Keywords:
Sprache, Text und Textsorten, zur Problematik von TexttypologieAbstract
Textlinguistik und Texttheorie tun sich offenbar schwer damit, Grundsätzliches eindeutig zu definieren und auf diese Weise festzulegen. Was ich damit meine, ist die Tatsache, daß wir zwischen einer geradezu beliebigen Anzahl von Definitionen wählen können, wenn es um den zentralen Begriff 'Text' geht, abhängig nur von den isoliert bzw. kombinatorisch angewandten spezifischen textinternen oder textexternen Parametern, obwohl eine definitive 'Text'-Definition Basis aller Reflektionen über linguistische Textsorten und Texttypologien sein sollte. Sicher beruht die Schwierigkeit einer 'Text' -Definition unmittelbar auf der Schwierigkeit, das Phänomen 'Sprache' - per se als differentia specifica des Menschen und als einzelsprachliche Konkretisierung dieser differentia specifica- auf einen definitorischen Nenner zu bringen, weil die Komplexität dieses Phänomens 'Sprache' und die sinnlich-irrationalen Valenzen dieses geistigseelischen Intentionalitäts-Vehikels unseres Bewußtseins (im Sinne Edmund Husserls) unsere theoretisch-rationalen Festlegungsbemühungen immer wieder vereiteln, woraus Ludwig Wittgenstein die logische Konsequenz zog, neben die historisch gewachsene und 'verwachsene' 'Umgangssprache' eine schlicht-exakte philosophische 'Idealsprache' setzen zu wollen.